Hohwachter Geschichte


Das Ostseeheilbad  entstand aus einem kleinen Fischerdorf, dem heutigen „Alt-Hohwacht“.  Zu Zeiten der Wikinger lag es an dem Handelsweg  nach Lütjenburg im Gebiet der Wenden. Die Wikinger fuhren mit ihren wendigen Schiffen in die Kossau an der Ostseeküste zwischen Hohwacht und Sehlendorf, hoch durch den Binnensee bis nach Lütjenburg. Da wo heute die Fischteiche in Helmstorf in Lütjenburg an der Bundesstraße 202 liegen, sind die Wikinger gelandet. 

Von den Wikingern kann man heute wohl nichts mehr sehen, doch von den Wenden kann man heute noch an der von Eichen gesäumten Straße nach Lütjenburg Steingräber und Hünengräber sehen. Gleich hinter dem Golfplatz und hinter Neudorf.

Die Bewohner des historischen Hohwachts lebten von der Fischerei und der Landwirtschaft. Man lebte auch hier nach den traditionellen Werten der Wenden. Im Süden herrschte die christliche Religion, doch in Wagrien dieses Land der mächtigen Wenden verehrte noch bis zum Jahr 1135 die nordischen Götter.  Karl der Große belehnte die Wenden mit diesem Gebiet. Der Nachbarort von Lütjenburg an der Kossau heißt Wentorf. Andere Völkergruppen siedelten danach an der Hohwachter Bucht.

Im Mittelalter war Hohwacht ein wichtiger Umschlagsort für Pferde aus Dänemark und viele weitere Waren für die umliegenden Städte.

So lockte Hohwacht auch die Seeräuber an. Wie überall in Norddeutschland, wo ein Ort etwas auf sich hält, wurde auch hier bei Hassberg am Grossen Binnensee (gegenüber vom 24 Loch Hohwachter Golfplatz) der legendäre Klaus Störtebecker gesichtet.

Eine andere Räuberin ihrer Zeit, Margarete von Dänemark, die „Schwarze Greet“, plünderte die Kaufleute auf Nord- und Ostsee aus. Sie ankerte vor Hohwacht und ging hier des öfteren mit ihrem Pferd an Land. Der Pfahl an dem die „Schwarze Greet“ ihr Pferd angebunden hatte, soll erst nach Kriegsende verheizt worden sein. Eine Erinnerung daran ist die Bar zur „Schwarzen Greet“ an der Promenade. Sie entstand erst in den 90er Jahren.

Mit dem Ausbau der Straßen und der Eisenbahnen wurde Hohwacht als Handelsort nicht mehr gebraucht. In dem kleinen Fischerort  blieb der Fischfang und die bäuerliche Wirtschaft. Die Frauen in Hohwacht versorgten Kinder, Haus und Hof und die Sommer- und Kurgäste. So begann der Tourismus an der Hohwachter Bucht.

Auf dem Weg zum Künstlerdorf war Hohwacht unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg. Karl Schmidt-Rottluff und seine Freunde Bernhard Hoetger und Curt Stoermer verbrachten hier ihren Urlaub, siedelten sich aber nicht an.

Heinrich Vogeler und Schmidt-Rottluff hielten Hohwacht als Urlaubsdomizil zunächst weiter die Treue, ein Künstlerdorf wurde Hohwacht letztendlich jedoch nicht.

Zum Ferienort an der Ostsee kamen nach dem 2. Weltkrieg vor allem die Nordrhein-Westfalen und die Berliner. Die Anreisezeit von Hamburg mit dem Auto dauerte um 1956 noch um die 6 Stunden. Die Tagesgäste kamen aus Lütjenburg.  Heute mit den hervorragenden Straßenverbindungen hat sich diese Anreise von Hamburg auf etwas mehr als eine Stunde verkürzt.